kurz gefahren: Honda CRF1000L Africa Twin

Am gestrigen Samstag luden nahezu alle Motorradhersteller zum Saisonauftakt ein. So auch Honda mit seiner Roadshow bei teilnehmenden Händlern.

Die Gelegenheit wollte ich nutzten, um mir mal die neue Africa Twin aka Honda CRF1000L[1] anzusehen. Schon vor der Vorstellung der Neuauflage gab es ja einen großen Hype und irgendwie kam man da auch gar nicht drumherum.
So schwang ich mich im korrekten Endurotrim auf die und fuhr nach Köpenick zum Zweiradcenter Motodrom[2]. Natürlich war ich nicht der Einzige dort, aber dennoch stand eine Africa Twin gerade auf dem Hof, um die ich herumschlich.

Testbereit

Prompt kam ein Mitarbeiter und bot mir an, mich für eine Probefahrt anzumelden. Ich betrachte den Schalthebel und dachte, dass das mit meinen Stiefel eng werden könnte und fragte nach der DCT-Version[3], zumal mich das Doppelkupplungsgetriebe eh interessierte. Die war gerade noch unterwegs, aber nach meiner Anmeldung musste ich auch nicht mehr lange warten.

In der Zwischenzeit schlenderte ich noch durch den Verkaufsraum und entdeckte unter anderem eine alte CB100[4] die wirklich gut da stand.

Honda CB100

Fast daneben stand auch gleich die große, technisch aktuelle aber optisch klassische Schwester CB1100.

Honda CB1100

Natürlich gab es auch einen Sonderplatz für eine CRF1000L in der Farbe Pearl Glare White inkl Koffern.

Honda Africa Twin

Africa Twin Cockpit

Mittlerweile war auch die DCT Africa Twin, in CRF Rally Red, wieder auf dem Platz und nachdem mir der Sitz wieder auf die oberste Position gestellt wurde, durfte ich aufsitzen. Kurze Einweisung ins DCT, Ständer einklappen und Knöpfchen drücken, dann schaltet das Getriebe in den Drive-Mode, ein weiterer Druck in den Sportmodus. Dies kann auch während der Fahrt gewechselt werden.

icke uff der Honda Africa Twin DCT

icke uff der Honda Africa Twin DCT

Für die Probefahrt gabs maximal 30 Minuten, nicht genug Zeit, um wirklich alle Facetten kennenzulernen, aber ausreichend um sich ein wenig einzufühlen.
Das Anfahren mit dem DCT war zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, gerade beim engen Rechtsabbiegen, da ich noch nicht so recht einschätzen konnte, wie sich das Fahrzeug verhält. Aber nach 2-3 mal, war ich drin. Bei einem längeren Überholvorgang spielt das Getriebe seine Stärke aus. Das ist schon recht angenehm, wenn man sich nicht drum kümmern müss, das fand ich bei der Zero-Probefahrt[5]. Dennoch kann man per Fingertip den gewünschten Gang auch manuell wählen.

Die von mir gefahrene Africa Twin war zumindest am Abgassystem nicht mehr Serie und hinten brabbelte ein Arrow-Endtopf. Das klang schon wirklich gut, wenn man da am Griff drehte, aber war auch nicht zu aufdringlich und beim dahingleiten nicht störend.
Nicht so elegant finde ich die serienmäßig kurzen Fußrasten. Ich musste auf anfänglich schon ein paar mal Nachfühlen, ob ich richtig drauf stehe. Dennoch kann man auch im Stehen damit fahren, richtig sicher fühlte ich mich aber damit nicht.

Africa Twin Selfie

Honda Africa Twin DCT

Da fehlt doch was

Honda Africa Twin DCT Cockpit

Die invertierte Anzeige im Cockpit finde ich persönlich nicht so gelungen. ich musste auf jeden Fall genauer hinsehen, um die aktuelle Geschwindigkeit abzulesen.
Die neue Anordnung von Blinkerbetätigung und Hupenknopf, die ich bereits von der NC700X kenne[6], war auch diesmal wieder schuld, dass ich aus versehen hupte.

Schade, dass der Doppelscheinwerfer nur einäugig Abblendlicht bietet. Meiner Meinung nach sind die beiden eng genug zusammen, so dass man hier schon in Serie hätte beide leuchten lassen.

Honda Africa Twin DCT

Fazit: Auf den wenigen Metern hat mir die neue Africa Twin wirklich gut gefallen, und ich könnte sie mir auch in der eigenen Garage vorstellen, wobei ich da eher an die langen Urlaubstouren denke und weniger an die Geländeausflüge, die ich mit der machen würde.
Man sitzt endurotypisch aufrecht und sehr bequem. Wie langstreckentauglich die Sitzbank für mich ist, konnte ich auf der kurzen Runde natürlich nicht einschätzen, in jedem Fall war sie straffer gepolstert als bei meiner SevenFifty. Die knapp 240kg ließen sich erstaunlich leicht manövrieren.

Aufs DCT könnte ich sicherlich verzichten, am Mopped stört mich die Schalterei wenig. Wie ich die Twins von Honda kenne, kann man auf Touren sicherlich auch schaltfauler fahren, da auch untenrum schon genug Drehmoment für den Vortrieb zur Verfügung steht.

  1. [1] Honda African Twin CRF1000L True Adventure | The Power of Dreams
  2. [2] Startseite : Zweirad Center Motodrom – www.honda-motodrom.de
  3. [3] Doppelkupplungsgetriebe – Wikipedia
  4. [4] Honda CB100 – Wikipedia
  5. [5] Probefahrt: Zero SR – ein Elektro-Motorrad – motourer.de
  6. [6] gefahren: Honda NC700X – motourer.de

4 Kommentare zu “kurz gefahren: Honda CRF1000L Africa Twin

  1. @Regine Heidorn: ich kann verstehen, wenn man dem Neuen misstrauisch gegenüber steht. 😉

    Aber mal Probefahren kann man ja zunächst alles.

    Ich mag auch lieber luftgekühlte Motoren, wegen Optik und auch Klang. Daher tue ich mich grundsätzlich schwer für eine etwaige Nachfolgerin meiner SevenFifty., obendrein kommt da noch die klassische Linie, 2 Endtöpfe und Federbeine. Dem würde die alte CB1300 SC40 noch nahe kommen, aber andererseits … die SF tuts sicher auch noch weitere 100tkm, wenn die neue Kupplung drin ist. Außerdem sind die Hydrostößel auch nicht unwichtig.

    AntwortenAntworten
  2. Ach, es gab jahrelang genug Wünsche aus der community an die neue AT. Unerhört. Was Du berichtest (in der Tat ohne bislang selbst gefahren zu sein), hört sich nicht an, wie eine Weiterentwicklung dessen, was zumindest ich an der AT so lieb(t)e. Aber ja, natürlich kann man mal probefahren. Man könnte auch ein Dornröschen aus seinem Winterschlaf erwecken 😉 Eins nach dem Anderen zu seiner Zeit.

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  3. @Regine Heidorn: nicht nur ich fänds dufte, wenn Du wieder mit Deiner AT fahren würdest. Jony stand eben auch wieder vor ihr und findet die ja mal so gar nicht schlecht, gerade auch weil die guten H&B-Koffer da passen. :mrgreen:

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